Schleswig: Statische Probleme führen zur Sperrung der Süderdomstraße

12.11.2025

Die Schleswiger Süderdomstraße ist vorübergehend gesperrt und auch der Dom-Parkplatz ist aktuell nicht mehr befahrbar. Der Grund: Statiker haben die Standfestigkeit des Gebäudes Süderdomstraße 4 infrage gestellt. Sie bescheinigen statische Mängel.

Die Stadt Schleswig hat deshalb den Bereich rund um das Gebäude gesperrt – als Sicherheitsmaßnahme, um jegliche Gefahr für Leib und Leben auszuschließen. Weder Autofahrer:innen können den Bereich derzeit befahren und auch Fußgänger:innen haben Zutrittsverbot. Die städtische Behörde, die den das Durchgangsverbot angeordnet hat, nennt dies eine „bauaufsichtrechtliche Maßnahme zur Gefahrenabwehr.“

Das Gebäude ist 1842 erbaut worden, früher war dort eine Waisenschule untergebracht. Der Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig, der mittlerweile fusioniert ist und Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg heißt, hat das Gebäude 2006 zusammen mit dem Bischofspalais und dem Verbindungsgang zwischen beiden Gebäuden erworben. Im kompletten Gebäude-Ensemble arbeitet seit 2010 die Kirchenkreisverwaltung. In dem nun gesperrten Gebäude, der von den Verwaltungsmitarbeiter:innen liebevoll „Rapunzelturm“ genannt wird, war zuletzt die EDV-Abteilung untergebracht.

Eine Ursache für die statischen Probleme liegt hauptsächlich im Keller des Gebäudes. Der Statiker ist in Sorge, dass wegen starker Risse in den Kellerwänden eine Grundbruchgefahr besteht und das Gebäude im schlimmsten Fall in sich zusammenfallen kann. Derzeit beraten Bauexpert:innen, wie sie diese Gefahr bannen können. Eine Überlegung ist, den Keller komplett zu verfüllen. Mit jeglichen Sicherungsmaßnahmen kann allerdings erst begonnen werden, wenn die Netzwerkverteilung und der Telefon- und Internetanschluss der Verwaltungszentrums neu verlegt sind – und dafür muss ein Telefonanbieter tätig werden.

Die Leiterin der kirchlichen Bauabteilung, Sylvia Schönrock, sagt: Ich gehe davon aus, dass es mindestens zwei Monate dauert, bis wir ein abschließendes Konzept erarbeitet haben, wie mit dem Gebäude umzugehen ist, und bis der Telefonanbieter die notwendige Leitung neu verlegt hat. Es ist bitter, dass die Süderdomstraße nun erstmal gesperrt bleiben muss – aber Sicherheit geht vor. Immer und überall. Und das ist richtig so.“