Oberkirchenrat Mathias Lenz berichtet vom Zukunftsprozess der Nordkirche / Foto: Ahrens

Synode: Die Zukunft im Mittelpunkt

15.06.2024

Weniger Mitglieder, Pastor*innen- und Fachkräftemangel und sanierungsbedürftige Gebäude – das sind nur drei Gründe von vielen, warum die Ev. Kirche derzeit diskutiert, wie sie sich gut für die Zukunft aufstellen kann.

Auf der Tagung des Parlamentes der Ev. Kirche in Schleswig-Flensburg am 25.5.2024 im Gemeindezentrum Flensburg-Engelsby war zu dieser Frage Oberkirchenrat Mathias Lenz zu Gast. Er leitet den Zukunftsprozess der Landeskirche, der unter das Motto „Mit dir“ gestellt ist. Dieses Motto beinhalte verschiedene Dimensionen – „mit dir, Gott“ genauso wie „mit dir, der / die du Teil der gemeinsamen Kirche bist und mitgestaltest. Es deute sich darin auch etwas an, was für Kirche zukünftig inhaltlich bestimmend sein soll und sein muss, denn die Frage der Zukunft sei nicht in erster Linie eine organisationstheoretische, sondern eine theologische, so Lenz.

 

Christliche Gemeinde im Wandel gestalten

Eine von fünf Fragen, die derzeit im Fokus steht: Wie kann die christliche Gemeinde im Wandel gestaltet werden? Dabei definierte Lenz die Gemeinde nicht mehr zwingend als Ortsgemeinde, sondern als Netzwerk von Beziehungen, das unabhängig von ihrer Organisationsform gestaltet werden kann – sowohl institutionell gefasst wie auch frei organisiert, lokal oder digital, langfristig oder auf Zeit.

Kirchenkreise könnten dabei vielfältig strukturiert sein und unterschiedliche Organisationsformen von christlichen Gemeinden umfassen, so Lenz. Die Verkündigung soll dabei immer in Teams organisiert werden. „Kein Dienst arbeitet mehr alleine“, sagte Lenz. Wichtige Punkte für ihn: Die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen muss aus einer inneren Motivation kommen. Überforderung kann entgegengewirkt werden, wenn Verwaltungen vereinfacht werden und es eine Erlaubnis gibt, Arbeitsbereiche auch zu lassen. Lenz sagte: „Ein grundsätzliches Kennzeichen für eine funktionierende kirchliche Organisationseinheit ist, dass die Arbeit so läuft, dass der Auftrag der Kirche erfüllt wird und die Menschen Freude haben, daran mitzuwirken.“ Es gehe in der Arbeit um Qualität statt um Quantität und Gebäude hätten dabei eine dienende Funktion und kein Selbstzweck, führte er aus.

 

Der Weg geht weiter

Nach dem Vortrag diskutierten die Synodalen in vier Arbeitsgruppen und gaben erste Aspekte für den weiteren Prozess im Kirchenkreis mit auf den Weg: Die Gemeinden seien gut einzubeziehen und es gelte, jetzt mutige Entscheidungen zu treffen, so die synodale Meinung.