
Ulrike Grote ist die neue Flüchtlings-beauftragte
28.06.2025
Als Nachfolgerin von Susanna Frisch ist Ulrike Grote seit 1.4.2025 die neue Flüchtlingsbeauftragte im Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg.
„Es ist immer wieder unbarmherzig und empörend, wie mit geflohenen Menschen umgegangen wird. Hier haben wir als Kirche einen humanitären Auftrag“, sagt Ulrike Grote. Sie ist die neue Flüchtlingsbeauftragte im Ev.-Luth. Kirchenkreis. Die 58-jährige ist Theologin, kirchlich und spirituell verwurzelt und hat Erfahrung mit Menschen, die fliehen mussten: Von 2015 bis 2019 hat sie für das Deutsche Rote Kreuz Menschen beraten, die neu in Deutschland angekommen sind; zuerst in der Flensburger Turnhalle an der Exe, dann in Eggebek und schließlich in Rendsburg. Und als Mitarbeiterin in der Flensburger Kirchengemeinde St. Gertrud hat sie in den letzten Jahren drei Kirchenasyle begleitet.Seit 1.4.2025 ist sie als Nachfolgerin von Susanna Frisch mit einer 50%-Stelle im Dienst als kirchliche Flüchtlingsbeauftragte, angesiedelt und mit Sitz im Diakonischen Werk im Flensburger Johanniskirchhof 19 und täglicher telefonischer Erreichbarkeit zwischen 11 bis 12 Uhr.
Kirchenasyl bedeutet, Verantwortung für Menschen zu übernehmen
Innerhalb der letzten drei Tage sind bereits zwei dringende Kirchenasylanfragen auf ihrem Schreibtisch gelandet. Die persönlichen Geschichten berühren sie und sie spürt eine hohe Verantwortung für die beiden Geflohenen. „Wenn die beiden abgeschoben werden, sehe ich ihr Leben in Gefahr“, sagt Ulrike Grote, die gerade intensiv mit der Nordkirchenbeauftragten berät, ob Kirchenasyle eingerichtet werden können. Ihr liegt daran, dass die Kirche diesen Schutzraum gut hütet, pflegt und bewahrt. Kirchenasyle vorzubereiten, Menschen unterzubringen und zu betreuen ist der Haupt-Schwerpunkt ihrer Arbeit – selbstverständlich immer zusammen mit den Kirchengemeinden. Sie sagt: „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie Kirchengemeinden „ticken“ und vor allem, wie viel in Kirchengemeinden zu tun ist. Oft sind sie überlastet. Dennoch möchte ich Gemeinden informieren und motivieren, ein Kirchenasyl einzurichten, wenn es nötig wird.“
Kirchenasyl, interkulturelle Öffnung, Anti-Rassismus-Training und Netzwerken als Aufgaben
Neben dem Kirchenasyl hat Ulrike Grote zwei weitere Arbeitsbereiche: Die interkulturelle Öffnung und Anti-Rassismus-Trainings, die sie auf Anfrage von Gemeinden und Einrichtungen vermittelt. Sie sagt: „Ich setze mich dafür ein, dass wir unser Denken und Handeln gegenüber anderen Kulturen reflektieren beziehungsweise anpassen und dass die Kirche einladender wird gegenüber People of Colour.“
Dass sie seit vielen Jahren als Theologin in St. Gertrud zu Flensburg bzw. der Kirchenregion Hafen und Höhe auf geringfügiger Basis arbeitet und sie schon sehr lange in Angeln lebt, spielt ihr dabei in die Hände. So ist sie bereits jetzt für ihre neue Tätigkeit kirchlich wie außerkirchlich gut vernetzt – beispielsweise die Kirchengemeinde Nieharde, die Arbeitsstellen für Konfirmandenarbeit und Klimaschutz sowie der deutsch-afghanische Kulturverein gehören zum Netzwerk dazu.
Dienstlich ist Ulrike Grote erreichbar unter 015154264377 (Mo-Fr 11 – 12 Uhr) und u.grote@diakonie-slfl.de.