Wort zur Woche: "Endlos – nein danke"
16.07.2021
Wort zur Woche von Regina Waack, Pastorin im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und der ev.-methodistischen Gemeinde Flensburg
Urlaub: grüne Wiesen bis zum Horizont, kleine Wölkchen – ich genieße die Weite! Ich bin zu Fuß unterwegs.
Der Weg zieht sich endlos - ich hätte mehr zu trinken mitnehmen sollen. Vielleicht rufe ich an, damit mich jemand zum Ziel fährt – kein Empfang.
Gefühlt völlig am Ende erreiche ich eine Gaststätte, wo ich bei Trinken und Essen meine Füße ausruhen kann. Genug Weite für heute und morgen!
Zuhause denke ich an die, die morgen wieder endlos weit unterwegs sein müssen, weil sie keine Wahl haben. „Manche irrten in menschenleerer Wüste umher. Sie suchten nach einer bewohnten Stadt, konnten aber den Weg dorthin nicht finden. Sie waren hungrig und durstig, ihre Lebenskraft schwand dahin. Da riefen sie zum Herrn in ihrer Not und er riss sie aus ihrer Verzweiflung. Er führte sie auf den richtigen Weg, sodass sie zu einer bewohnten Stadt kamen. Nun sollen sie dem Herrn danken für seine Güte und für seine Wunder an den Menschen. Denn er hat sie erfrischt, als sie erschöpft waren, und mit Gutem gestärkt, als sie Hunger hatten.“ (Psalm 107,4-9)
Kann ich - oder mein Geld oder beides - Gottes Werkzeug sein, dass Menschen auf fast endlosen Wegen erfrischt und mit Gutem gestärkt werden, bis sie den richtigen Weg aus ihrer Not gefunden haben? Jetzt wo ich weiß, wie sich endlose Weite anfühlt, wünsche ich es mir. Dankbar freue ich mich über meinen Platz zum Wohnen und zum Leben in unserer Gesellschaft