Foto: Claudia Niklas-Reeps

Wort zur Woche: "Gedanken über das Helfen"

06.08.2021

Wort zur Woche von Thomas Nolte. Diakoniepastor im Kirchenkreis Schleswig-Flensburg

Wenn ich Bilder sehe von der apokalyptisch anmutenden Katastrophenflut mit ihren so vielen Todesopfern im Westen unseres Landes, dann läuft es mir kalt den Rücken hinunter und ich erschaudere. Umso mehr noch, wenn ich Berichte von direkt Betroffenen höre oder lese, die alles verloren haben.

In anderer Form berühren die Erzählungen der Betroffenen, wie Unbekannte plötzlich mit Schaufel und Eimer vor ihnen gestanden sind und fragten, wo können wir helfen, was sollen wir tun? Oder ein Pizzadienst wie aus heiterem Himmel aufgetaucht ist und eine warme Mahlzeit gebracht hat. Dankbar wird betont, dass diese so spontane Hilfe unendlich guttue und  Mut und Kraft für den so schweren Alltag gebe. Diese Berichte machen warm ums Herz.

Es fühlt sich gut an, dass neben den Hilfsorganisationen auch die ganz spontanen zwischenmenschlichen Hilfen funktionieren. Es fühlt sich gut an, dass in der Not Menschen füreinander da sind und sich hilfreich zur Seite stehen. Es tut gut zu hören, dass schon Millionen Euro an Spendengelder auf den Konten der Hilfsorganisationen für die betroffenen Menschen eingegangen sind. Möge das so bleiben und die Aufmerksamkeit und Hilfen nachhaltig fließen!  

Wie erginge es uns Menschen, wenn der Impuls zu helfen nicht in unsere Gene hineingeschrieben wäre? Darüber möchte ich nicht nachdenken! Umso mehr aber um den hohen Wert des Helfens. Denn einander helfen schafft eine Kultur der Solidarität; und diese wiederum vermittelt tragende Beziehungen, Sicherheit und Hoffnung. Für mich hat der uns zugewandte Gott den Impuls zu helfen in uns Menschen hineingelegt – aus Fürsorge und Liebe. Gott sei Dank!