Wort zur Woche: "Gemeinsam an einem Strang ziehen"

21.10.2022

Wort zur Woche von Ernst Raunig, Militärdekan

Wann haben Sie zum letzten Mal die GORCH FOCK, das Segelschulschiff der Deutschen Marine gesehen; vielleicht hier in Flensburg an der Marineschule Mürwik oder in Kiel oder ganz woanders?
Oder waren Sie vielleicht sogar selbst an Bord – nicht nur zu Besuch – und sind mit der „weißen Lady“ zur See gefahren. Zusammen an einem Strang ziehen, das beschreibt die Seefahrt mit der GORCH FOCK. Das gemeinsame Tun auf dem Segelschulschiff verbindet und lässt die Kameradschaft wachsen. 

Wer das sieht und noch mehr, wer dort mitmacht, weiß: Allein bewirke ich da nichts, nur gemeinsam lassen sich die Segel an den Masten setzen: Und jede und jeder darf mit an Bord, selbst wenn das „Aufentern“ – das Aufsteigen in die Masten, um die Segel hoch oben in den Quermasten zu lösen oder festzumachen - aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen nicht möglich ist. 

Dabei sind Vorsicht und Achtsamkeit gefordert. Die Ausbildung an Bord ist nicht ungefährlich, deshalb wurde das gesamte Ausbildungskonzept neu aufgestellt. Die jungen Leute erleben hautnah, wie die Natur auf das Schiff und seine Besatzung wirkt, oben in den Masten oder unten an Deck, das von der See überspült wird. 

Die Militärseelsorger aus Flensburg begleiten alle, die an Bord der GORCH FOCK sind, und geben vor jeder Ausbildungsfahrt den Reisesegen im Vertrauen darauf, dass Gott die Seefahrt der GORCH FOCK begleiten und alle an Bord beschützen und behüten möge.

Was für die Fahrt mit dem Segelschulschiff gilt, das wünsche ich auch Ihnen: Gemeinsam an einem Strang zu ziehen, aufeinander zu achten und so auch durch die Stürme des Lebens zu gelangen.
Kommen Sie behütet durch die neue Woche!