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Wort zur Woche: "Gottes Plan"

25.06.2021

Wort zur Woche von Pastor Dr. Michael Dübbers, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Schleswig

Die Entscheidungen, die ich treffe, und die Pläne, die ich schmiede, können ziemliches Unheil bedeuten. Manchmal tue ich aus Versehen genau das Falsche. Weil ich es nicht besser weiß, weil mir der Überblick fehlt und ich gefangen bin in meinen eigenen Wünschen. Wie der Vater von Joseph und seinen Brüdern. Davon erzählt die Bibel im Ersten Buch Mose. Der Vater liebte zwei seiner Kinder mehr als die anderen. Was er damit unter seinen Kindern angerichtet hat, dass er damit Streit und Hass säen würde, war bestimmt nicht seine Absicht.

Manchmal habe ich zwar nicht direkt etwas Böses im Sinn, handle aber zumindest leichtsinnig und hätte es eigentlich sehen müssen, was die Folge meines Tuns sein könnte. Wie Joseph, der sich vor seinen Brüdern aufspielte. Und manchmal tue ich auch ganz absichtlich Dinge, von denen ich weiß, dass ich damit etwas Schlechtes anrichte. Zum Beispiel wenn ich den Rachegedanken nachgehe, die mein Herz manchmal füllen. Wie bei den älteren Brüdern, die es irgendwann nicht mehr aushielten und Joseph absichtlich in den Brunnen warfen, um ihn loszuwerden.

Das Wunder dabei: Gott kann selbst aus meinen Fehlern und aus dem Bösen, das ich tue, etwas Gutes werden lassen. Das zeigt mir die Geschichte aus der Bibel, die von der problematischen Erziehung des Vaters, von der Angeberei von Joseph und der Wut der Brüder erzählt. Aber letztlich kam alles ganz anders. Aus dem Schlechten wurde etwas Gutes. Das macht mich gewiss: Meine Pläne sind nicht Gottes Pläne. Und ich kann nur sagen: Gott sei Dank!