Wort zur Woche: "Jetzt!"

03.09.2021

Wort zur Woche von Pastor Ingo Gutzmann, Leiter des Regionalzentrums in Kappeln

„Hallo, ihr Arschlöcher. Wir haben euch Jahrzehnte erzählt, dass das passieren würde, (...). Ihr habt nicht zugehört und jetzt passiert es alles. Hoffentlich seid ihr glücklich (…), ihr verdammten Idioten.“ So twitterte ein Professor an Politiker*innen, nachdem der Weltklimarat mitteilte, das 1,5 Grad-Ziel würde wohl bereits Mitte der 2030er Jahre verfehlt –  parallel zu den Berichten über Waldbrände und Überschwemmungen.

Nun, der Mensch des industriellen Zeitalters ist nur ein Wimpernschlag in der Geschichte der Erde. Was macht es da, wenn er seine Lebensgrundlage selbst zerstört?

Einiges!
Wir als Christ*innen glauben, dass unsere Erde und wir selbst durch den Schöpfer des Universums geschaffen sind; wir glauben eine besondere Beziehung, mit Verantwortung. Wollen wir sie nicht auch leben?
Seit gut 50 Jahren reden wir in unserer Kirche von der Bewahrung der Schöpfung als aktueller Aufgabe. Nehmen wir uns selbst nicht ernst?
Wir als Eltern lieben unsere Kinder, die wiederum ihre Kinder, unsere Enkelkinder. Diese möchten auch gut leben. Wie lange können sie es noch? Manche werde das Jahr 2100 erleben – wie?
Denken wir auch an die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zur Klimakatastrophe beigetragen haben und am meisten darunter leiden.

Der Weltklimarat beschrieb Wege, das Schlimmste zu verhindern.
Ganz vieles davon muss unsere Regierung in ihrer Verantwortung, Schaden von uns zu wenden, regeln; unser Verzicht auf Plastiktüten reicht längst nicht mehr.
Und ja, das bedeutet erhebliche Veränderungen, immerhin welche mit Chance zum Besseren. Nun war der beste Zeitpunkt für Veränderungen schon immer: Jetzt! Es wird wohl nicht mehr viele „Jetzt!“ geben.

So klein kann unser GOTTvertrauen doch gar nicht sein, dass wir uns nicht ändern könnten.
Also: Jetzt! GOTT segne euch!