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Wort zur Woche: "Lebendige Hoffnung"

22.04.2022

Wort zur Woche von Schulpastor Dirk Maleska, Berufsbildungszentrum Schleswig

Jesus Christus spricht : Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
(Die Bibel : Johannes 20,29)

Es ist kaum zu glauben, was sie dort sehen. Sie haben es sich zuvor auch nicht vorstellen können. Nicht wirklich.
Unbegleitete Kinder. Verzweifelte Frauen. Hilflose Alte. Sie sehen es, dort am Hauptbahnhof von Warschau: Flüchtlingselend. Ganz wirklich.

Wer „sie“ sind ? Eine junge Frau, ein junger Mann, beide noch Berufsschüler. Am Anfang steht ein blitzartiger Gedanke: Jetzt müssen wir aufstehen und helfen! Gesagt, getan: Ein Spendenaufruf – eine überwältigende Unterstützung vieler Gleichgesinnter – zwei Kleinbusse, voll mit „Mitteln zum Leben“. So kommen sie in Warschau an und sehen, was Krieg anrichtet. Als alles ausgeladen und verteilt ist, kommt noch die schwerste Entscheidung auf die jungen Leute zu: Wen nehmen wir mit, Richtung Berlin? Tränen. Sich durchringen. Entscheiden: Eine Familie und junge Frauen fahren mit – Gerettete mit einem Herzen voller Dankbarkeit !

„Wer eine Seele rettet, rettet die Welt“, schrieb einst Martin Buber.

Thomas rettete seinen Glauben in der Begegnung mit Jesus, dem Auferstandenen. Er erkannte die Wirklichkeit, dass das Leben aus Gottes Hand stärker ist als Gewalt und Tod. Und gewiss hat dieser Osterglaube auch mit dem „Aufstehen für das Leben“ zu tun.