Wort zur Woche: "Lieder meiner Kindheit"

12.03.2021

Wort zur Woche von Pastor Tobias Drömann, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Mürwik

Neulich am Wochenende: nach dem obligatorischen Samstagabend-Krimi im Fernsehen schalten wir um auf N 3. Es läuft die Sendung „Lieder meiner Kindheit“. Prominente erzählen, dazu laufen Musik-Videos. Noch ein bisschen auf dem Sofa sitzen, bis wir müde werden. Unsere Kinder kommen dazu. Es wird gemütlich. 
„Thank you for the music / the songs I’m singing”: Bei ABBA sind wir uns alle vier einig, da wird lauthals mitgesungen. „Guck mal diese Schlaghosen an, und die Frisuren! Saht Ihr damals auch so aus?“, fragen unsere Kinder. Nein, versichern wir, nicht ganz so, aber Schlaghosen kannten wir in unserer Kindheit in den 70ern auch. Wichtiger ist uns ohnehin die Musik, denn die ist uns im Ohr und im Herz geblieben. 

Jetzt kommt die Abteilung Schlager. Nicht so mein Ding. „Der blaue Bock“, Mireille Matthieu. Mitsingen können wir trotzdem. Dann endlich: Neue Deutsche Welle. Nenas „Ich hab heute nichts versäumt, denn ich hab nur von dir geträumt“. Genau: Die Träume des ersten Verliebtseins, an die erinnere ich mich. Nena gehörte zum Soundtrack meiner Jugend dazu.

Am nächsten Morgen, am Sonntag, fällt mir ein: Lieder meiner Kindheit – dazu gehören für mich auch Lieder, die ich in der Kirche kennen gelernt habe. Lieder, die mir immer noch in bestimmten Situationen im Kopf klingen. „Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens hier auf Erden bin“. Oder der Refrain des Liedes „Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt“: „Bleibe bei uns, Herr, denn sonst sind wir allein auf der Fahrt durch das Meer. O, bleibe bei uns, Herr!“

Lieder meiner Kindheit, die mich begleiten bis heute. Die mich froh machen, die mich trösten, die mich stärken. Ob wir außer im Wohnzimmer auch bald wieder in der Kirche singen können? Was wird das für eine Freude sein!