Wort zur Woche: "Nicht verfügbar"

08.10.2021

Wort zur Woche von Pastorin Franziska Suhail, Ev.-freik. Gemeinde Schleswig

„Vorrübergehend nicht verfügbar…“ Anfang der Woche – DIE Kommunikationsplattformen stürzen ab. Whatsapp, Facebook und Co. geht das Licht aus. Und mir geht es wie tausenden anderen. Ich checke meinen Internetzugang, schalte das Handy aus und wieder ein, mache den Computer an, vielleicht geht es ja damit,…

Was wenn mich jetzt jemand erreichen will? Ich warte auf eine dringende Nachricht. Was, wenn ich jetzt eine wichtige Information verpasse? Wieso funktioniert dieses verd… Ding nicht?

Wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es das Gefühl, keine Kontrolle mehr zu haben. Das auf etwas kein Verlass ist.

Auf die Idee, dass es nicht an mir, bzw. meiner Seite liegt, komme ich gar nicht.

Zu selbstverständlich ist für mich, dass mein Leben funktioniert.

Nicht erreichbar zu sein, keine Kontrolle zu haben macht mich nervös. Es stellt mein System in Frage. Es stellt mich in Frage.

Wie dankbar bin ich, dass es jemanden gibt, den ich immer erreichen kann. An dessen Gegenwart ich meine Seele seit vielen Jahren gewöhne.Wie oft habe ich erlebt, dass ich mich verlassen kann. Darauf, dass ich nicht untergehe im Getose dieser Welt.

Für mich ist Gott dieser verlässliche Ankerpunkt, zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar.

Das ich Gott vertraue, liegt nicht daran, dass mein Leben komplikationslos und nur glücklich verläuft.

Das ich Gott vertraue, liegt daran, dass ich immer wieder die Erfahrung mache, ich bin in allen Unsicherheiten getragen. Getragen von dem Wissen, dass ich geliebt bin, selbst wenn da kein Mensch ist, auf den ich mich verlassen kann.

Dietrich Bonhoeffer hat einmal gesagt: „Nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen erfüllt Gott!“ und die größte darunter ist: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende." (Mt. 28,20)