Foto Detlef Flüh

Wort zur Woche: "Und es hat Zoom gemacht"

14.10.2022

Wort zur Woche von Pastorin Dorthe Kallasch-Raunig, Kirchengemeinde Mürwik

Moin, wann hat es zuletzt bei Ihnen „Zoom“ gemacht?  

Wie werden Sie morgens geweckt? Mit einem durchdringenden ring? Oder einem schnarrenden rrrr?

Ich habe mir vor einiger Zeit ein Lied von Klaus Lage „Und es hat Zoom gemacht“ als Klingelton auf mein Handy geladen. Wenn ich morgens geweckt werde, höre ich dieses Lied aus den 80-ern und freue mich. Sofort stehen vor meinem inneren Auge alte Bilder vor Augen, automatisch muss ich lächeln. Der Tag startet also richtig gut.

Wann hat es bei Ihnen zuletzt „Zoom“ gemacht? Wann waren Sie komplett verzaubert von einem Menschen, völlig überzeugt von einer Sache? 

Ende des Monats feiern wir in der evangelischen Kirche weltweit den Reformationstag. An diesem Tag denken wir an Martin Luther und seine 95 Thesen, die er wohl 1517 an das Portal der Schlosskirche zu Wittenberg hängte, um zu diskutieren, wie die Kirche zu verbessern sei. Bei ihm hat es „Zoom“ gemacht, als er in der Bibel lesen konnte: Der Gerechte wird aus Glauben leben (Römerbrief 1,17). Ein Schlüsselmoment…

Und ich? Was macht in meinem Leben „Zoom“? Was kann so ein „Zoom“ mit meinem Leben machen?

Mit „Zoom“ verbinden Sie vielleicht auch „Zoomkonferenzen“ während des Lockdowns. So richtig Spaß gemacht hat das oft nicht, viel lieber hätte ich mich persönlich mit den Anderen getroffen; und doch: Gott sei Dank konnten wir zumindest auf diese Weise miteinander sprechen und uns dabei auch in die Augen schauen. Dieser kleine, bescheidene „Zoom“ wurde dann ganz wertvoll.

Oder eben wie bei meinem Handywecker: „Und es hat Zoom gemacht“ bringt mich beschwingt in den Tag.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele beglückende kleine wie große „Zoom-Momente“, die ihr Leben in Schwung bringen und Ihnen Kraft geben für alle Wege.