St. Jakobus in Moldenit

Die Moldeniter Kirche ist eine Feldsteinkirche aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde in der Zeit der Ausbreitung des Christentums im Angelner Bereich vermutlich als Kapelle gegründet, die durch auswärtige Pastoren mitversorgt wurde. Zunächst wohl von Schleswig aus, später von Kahleby her. Mindestens seit der Zeit der Reformation kam der Pastor stets aus Kahleby. Vor gut 25 Jahren haben sich beide Kirchengemeinden zu einer zusammengeschlossen.

Das romanische Kirchenschiff mit seinen z. T. 1, 30 m dicken Mauern gibt noch einen guten Eindruck vom Kirchbau der damaligen Zeit. Angebaut ist der Turm, der erstmals 1568 erwähnt wird und in der derzeitigen Konstruktion von 1772 stammt.
 

Die Moldeniter Teufelstür

An der Nordseite der Kirche befindet sich eine alte Bohlentür mit einem einfachen Tympanon aus romanischer Zeit. In diesem befinden sich eigenartige Bohrlöcher, um die sich folgende Sage rankt:

Nicht weit von der Kirche liegt ein kleiner Hügel, ein altes Hünengrab, Teufelsberg genannt. Von diesem Berg warf einst der Teufel eine schwere eiserne Kette nach einer Braut, als diese mit ihrem Bräutigam zur Trauung in die Kirche ging. Sie hatte anfänglich nichts von seiner Werbung wissen wollen, ja sogar erklärt, sie wolle eher den Teufel als ihn nehmen. Deshalb wollte jetzt der Teufel dies sein älteres Anrecht, das er an ihr zu haben vermeinte, geltend machen und die Verbindung der beiden verhindern. Als das Brautpaar am Teufelsberg vorbeikommt, ruft ein altes Weib ihnen zu, sie sollten eilen, denn der Teufel lauere auf sie. Das tun sie auch und erreichen glücklich die Kirche, als gerade eine große eiserne Kette, die der Teufel nach ihnen schleudert, herangesaust kommt. Aber schon haben sie den Fuß in die Kirche gesetzt, sonst wäre die Braut verloren gewesen. Nun aber schlug die Kette, ohne sie zu treffen, eben über die Tür in die Kirchenmauer, wo noch heute die Eindrücke zu sehen sind. (Jensen, Angeln, Schleswig 1922)

Der Teufelsberg ist heute bedeutungslos, der Kirchberg lebendige Mitte des dörflichen Lebens!

Ringsherum an den Wänden sehen wir die ursprünglichen Weihekreuze, die zur Weihe jeder katholischen Kirche angebracht werden. Sie symbolisieren die Erbauung der Kirche auf dem Grund der zwölf Apostel und weisen uns darauf hin, daß wir als Christen "nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen" sind (Eph. 2, 19f).
 

Das Innere der Moldeniter Kirche

1682 wurde der Altaraufsatz mit der Kreuzigungsszene vom Gründer des Gutes Winning, Joachim Schmidt, gestiftet. Sein Wappen ziert nun den Altar.

Von 1689 stammt die kleine Kanzel, die ganz einfach gearbeitet ist.

Gegenüber die Orgel, die Johann Friedrich Haenel 1746 für die Kapelle des Schlosses Drage anfertigt.

Leider ist es uns nicht möglich, die Kirche immer geöffnet zu halten. Nachbarn der Kirche halten aber einen Kirchenschlüssel bereit. Wenn sie Zeit haben, sind sie gerne bereit, die Kirche zu zeigen. Bitte beachten Sie dazu den Aushang an der Kirche.