Kirche in Thumby
Der Innenraum ist Ergebnis der umfassenden Renovierung, die der Schleswiger Kreisbauinspektor Adalbert Hotzen 1891/92 in neugotischer Stilhaltung durchführen ließ. Die ursprüngliche flache Decke wurde im Schiff durch eine interessante Holzkonstruktion, die im Trapezquerschiff gewölbeartig in den Dachstuhl ragt, im Chor durch ein neugotisches Kreuzrippengewölbe ersetzt. Gleichzeitig entstanden der reichprofilierte Backsteinchorbogen und die spitzbogigen Chorfenster, dazu die reiche neugotische Bleiverglasung mit fantasievoller Ornamentik.
Der Maler August Olbers, der in dieser Zeit mit Hotzen auch bei der Restaurierung des Schleswiger Domes tätig war, schuf die Rundbilder der Langhausdecke: Sündenfall, Vertreibung aus dem Paradies, Geburt Christi, die bei der farbenfrohen Neuausmalung der Kirche 1976 erhalten blieben.
An die Stelle eines spätklassizistischen Altaraufsatzes von 1847, von dem noch das Abendmahlsgemälde von Carl Andreas August Goos nach Leonardo da Vinci erhalten ist, trat 1959 das große spätgotische Triumphkreuz des 15.Jh. Die reichgeschnitzte Spätrenaissancekanzel von 1620 aus dem Umkreis des Flensburger Meisters Heinrich Ringering trägt an der Brüstung unter Muschelbögen Reliefs Christi als Erlöser sowie der Apostel Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes. Breite Pilaster mit männlichen und weiblichen Köpfen (Hermenpilaster) fassen die Ecken des Korbes ein.
Neben der Terrakottataufe von 1913 steht in moderner Abstraktion die Holzskulptur des Titelheiligen, Johannes des Täufers, von Ludger Trautmann aus der Aktion "Kunst und Kirche im Dialog" 2000. Auf der neugotischen Empore erklingt eine Paschenorgel von 1978.