Thomas Nolte und Birgit Lunde vor dem Diakonischen Werk in Flensburg

Diakoniepfarramt: Good bye Thomas Nolte, welcome Birgit Lunde

31.08.2022

Fünfzehn Jahre lang hat sich Thomas Nolte als Diakoniepastor dafür eingesetzt, dass Menschen mit Schwierigkeiten in Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg beraten und begleitet werden. Am 31.8.2022 wurde er in der Flensburger St. Nikolai-Kirche in den Ruhestand verabschiedet. Ab dem 1.9.2022 übernimmt Pastorin Birgit Lunde diese Aufgabe.

„Mein Vorgänger übergibt mir ein gut aufgestelltes Diakonisches Werk“, sagt Pastorin Birgit Lunde. Zum Team gehören ca. 120 hauptamtliche Mitarbeiter*innen und 50 Ehrenamtliche. An vier Standorten in Flensburg, Schleswig, Schuby und Süderbrarup sorgen sie für ein breites Angebot. Dazu gehören zum Beispiel die Wohnungslosen- und die Straffälligenhilfe, die Schuldner- und die Migrationsberatung, die heilpädagogischen Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigungen und die Erziehungs-, Familien- und Lebensberatung.

Während seiner aktiven Zeit hat sich Thomas Nolte dafür eingesetzt, diese Arbeitsbereiche zu fördern, zu stärken, zu vernetzen und zu sichern. In seiner Abschiedspredigt wird es um das biblische Motto gehen, dass der Mensch nicht für das Gesetz da ist, sondern das Gesetz für den Menschen – ein Satz, der über alle Jahre eines der Leitworte für Noltes Arbeit war. Ein gutes Beispiel dafür ist der erfolgreiche Bürgerfond, der unbürokratisch hilft. Nolte hat ihn gemeinsam mit dem ehemaligen Leiter des Fachbereichs Jugend, Gesundheit und Soziales der Stadt Flensburg, Horst Bendixen, gegründet. Pro Jahr erhalten ca. 250 Antragsteller*innen insgesamt ca. 50.000 Euro in Notlagen, die gesetzlich nicht gesichert sind. Das Geld spenden Bürger*innen der Stadt und aus dem Umland.

Nach der Verabschiedung tauscht Nolte dann sein Büro im Flensburger Johanniskirchhof gegen sein Wohnmobil, in dem er gemeinsam mit seiner Frau Ute ein halbes Jahr lang durch Europa reisen will. Und die neue Diakoniepastorin Birgit Lunde tauscht ihr Amtszimmer in der Kirchengemeinde St. Petri zu Flensburg gegen das dann frei gewordene Büro im Diakonischen Werk.

Es sei ihr schwer gefallen, aus der Kirchengemeinde wegzugehen, so Birgit Lunde. Gleichzeitig habe der Monat August, in dem sie bereits im Diakonischen Werk hospitieren konnte, gezeigt, dass die Entscheidung richtig und gut war. Sie sagt: „Ich kenne fast alle Arbeitsfelder und Themen aus dem Gemeindealltag, jetzt möchte ich sie inhaltlich und politisch mitgestalten.“

Es gehe immer darum, bestmöglich den Menschen zu dienen, die das Diakonische Werk brauchen“, sagt Birgit Lunde. „Und um das zu erreichen, braucht es ein gutes und motiviertes Team, das zusammenhält und gute Arbeitsbedingungen hat.“

Der Mensch stehe also im Mittelpunkt, so Pastorin Lunde. Und das gelte für die Klient*innen wie auch für die Mitarbeiter*innen. Deshalb wird sich ihr Blick in den nächsten Monaten sowohl nach außen als auch nach innen richten: Digitalisierungsprozesse, Kommunikation untereinander und nach außen sowie Klimaschutz und Gebäudemanagement sind für sie wichtige Schlagworte.

Dass Thomas Nolte ihr zum Start ein besonders visionäres Projekt übergibt, freut sie sehr: Gemeinsam mit der Stadt Schleswig und der Diakonie Schleswig-Holstein als Träger wird sie die 18 Wohneinheiten weiterentwickeln, die in Schleswig für Obdachlose entstehen. Sie sagt: „Ich bin davon überzeugt, dass Menschen zuallererst ein Dach über dem Kopf brauchen, bevor sie ihre anderen Lebens-Baustellen angehen können.“ Sie berichtet, dass insbesondere Finnland für dieses „Housing first“ Konzept und dessen Erfolg bekannt sei. Birgit Lunde sagt: „Thomas, vielen Dank, dass Du es gemeinsam mit Projektpartnern für Schleswig auf den Weg gebracht hast. Ich freue mich darauf. Und auch auf alle anderen Projekte und Arbeitsbereiche. Und besonders freue ich mich auf alle Menschen, denen ich begegnen werde. Dir Gottes Segen für deinen Ruhestand.“