Lied vorm Frühstück (Foto: Anja Pfaff)

Frauenfrühstück der Nieharde: Ein Erfolgsprojekt feiert Jubiläum

25.03.2018

Ein Saal voll angeregter Gespräche, Lachen, ein Glas Sekt in der Hand und ein Frühstücks-Buffet, das keine Wünsche offen lässt: So starteten 120 Frauen am vergangenen Sonnabend, dem 17.3.2018 im Gemeindehaus Quern ins 30. Frauenfrühstück der Nieharde.

„Ein Erfolgsprojekt feiert Jubiläum“, fasste Pastor Philipp Reinfeld zusammen, der zur Begrüßung gekommen war. Und: „Schon lange, bevor die Kirchenregionen Thema waren, habt ihr die Nieharde mit dem Frauenfrühstück zusammengeführt. Es ist 15 Jahre her, dass ihr einfach losgelegt und Euch vernetzt habt, danke dafür.“

Das gemeinsame Lied, das zum Beginn mit Klavierbegleitung von Hannelore Geißler gesungen wird, ist noch nicht zu Ende, und schon ist der Saal wieder voller Gespräche. Dass sich die Meisten kennen und hier Raum und Zeit für Austausch ist, gilt als eine der Zutaten für den Erfolg des Frauenfrühstücks, zu dem ein Team zweimal jährlich einlädt. Beim ersten Mal im Herbst 2003 kamen um die 60 Frauenfrühstücks-Freundinnen, seit der zweiten Veranstaltung sind es immer um die 100. Das Frauenfrühstück gilt generationenübergreifend als „der Renner der Nieharde“, es kommen Frauen im Alter zwischen 25 und 90 Jahren, um es sich einen Vormittag lang gut gehen zu lassen.

Christine Matzen, eine der Frauen der ersten Stunde, sagt: „Es gibt immer viel zu erzählen. Und es gibt immer einen Vortrag zu einem Thema, das mit uns selbst zu tun hat und das der Seele guttut.“ Schon von Anbeginn gilt dies als zweite Erfolgszutat. Beim ersten Frauenfrühstück im Herbst 2003 referierte Pastorin Susanne Thiesen beispielsweise zum Thema „Wahre Schönheit kommt von innen“, zum Jubiläum am letzten Sonnabend sprach Anette Fröhlich über den „Sinn des Lebens“.

Die dritte Zutat für das Frauenfrühstücks-Erfolgsrezept: Das köstliche Frühstücksbuffet, das sich so manches Hotel zum Vorbild nehmen könnte. Es wird vorbereitet von einem Helferteam, das von Beginn an fast in der gleichen Zusammensetzung arbeitet und zu dem Frauen aller Kirchengemeinden der Nieharde, also Sörup, Steinbergkirche, Sterup, Esgrus und Quern, gehören. Tanja Staack-Lorenzen, Mitglied des Teams, sagt: „Schon die Vorbereitung macht großen Spaß, wir arbeiten alle Hand in Hand und jede hat ihre Aufgaben, an denen sie auch immer wieder wächst und sich weiterentwickelt.“

Um das persönliche Wachstum und die Weiterentwicklung jeder und jedes Einzelnen ging es auch im Vortrag zum „Sinn des Lebens“ von Tiefenpsychologin Anette Fröhlich. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sei es aus Sicht der Tiefenpsychologen wichtig, sich immer wieder neuen Aufgaben zu stellen und damit seine Einmaligkeit zu entwickeln. Anette Fröhlich sagte: „Statt auf Andere zu gucken, frage dich, was Deins ist, Deine Berufung. Was begeistert Dich?“ Sie sagte: „Gehe deinen eigenen Weg, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.“

Dass dies oftmals nicht so einfach getan wie gesagt ist, sprach Anette Fröhlich ebenfalls in ihrem Vortrag an. Innere und äußere Schwierigkeiten und Schicksalsschläge seien Steine auf dem Weg. Sie sagte: „Auch in großer Not nicht zu verzagen und zu verbittern, sondern daran zu wachsen, ist eine große Aufgabe, für die es eventuell auch Hilfe brauchen kann.“

Anschaulich erläuterte sie den so genannten „Individuationsprozess“, den Tiefenpsychologe C.G. Jung beschrieben hat. Demnach gibt es sechs verschiedene Lebensphasen, in denen jeweils etwas Neues ins Leben integriert wird. Sie sagte: „Wenn das gelingt, gehört man irgendwann nicht zum alten Eisen, sondern zu den alten Weisen.“


Frühstück und Schnack (Foto: Anja Pfaff)


Anette Fröhlich beim Vortrag (Foto: Anja Pfaff)