Gespräch mit der Jugendvertretung (Foto: Ahrens)

Kennenlernen, Dialog und Fortbildung am Tag für Kirchengemeinderäte

30.06.2023

Fast 500 Ehrenamtliche gestalten aktiv das kirchliche Leben in Schleswig-Flensburg bzw. der Stadt Flensburg vor Ort: Als Kirchengemeinderäte übernehmen sie Verantwortung für das Leben und für die Gebäude, sie sind Arbeitgeber, oft auch Träger eines Friedhofs – und sie verwalten das Geld der Kirchengemeinde. Seit letztem Dezember sind die Kirchengemeinderäte frisch wiedergewählt oder als Neue in ihrem Amt.

Als Auftakt zum Kennenlernen, zum Austausch und zur Fortbildung hat der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg die Kirchengemeinderäte im Juni 2023 zu einer Info-Veranstaltung ins Flensburger Gemeindehaus St. Jürgen eingeladen. „Uns geht es um Dialog, um ein Hand-in-Hand-Arbeiten und um gegenseitige Unterstützung, denn Kirche sind wir hier alle gemeinsam“, sagte Propst Helgo Jacobs in seiner Begrüßung. Und weiter: „Vielen Dank für Ihre Kandidatur, dass Sie sich einbringen und dass sie heute hier sind.“

Die Themen waren vielfältig und zeigten sofort, dass es neben Gestaltungsspielräumen vor Ort auch Pflichtaufgaben gibt: So berichtete die Präventionsbeauftragte Mirja Beck beispielsweise in einem ersten Impuls über Schutzkonzepte für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie sagte: Die Schutzkonzepte dienen dazu, ein sicheres und geschütztes Umfeld für unsere Angebote zu schaffen. In einem zweiten Impuls informierte die Jugendvertretung über das Jugendbeteiligungsgesetz und rief dazu auf, Kirche nicht nur für Jugendliche, sondern mit Jugendlichen zu gestalten.

Im Anschluss hatten die ca. 80 Gäste die Möglichkeit, innerhalb von zwei Stunden an vier Workshops teilzunehmen. Sylvia Schönrock von der Bauabteilung beispielsweise sprach über die „Bau-Bibel“, genannt Kirchenbaurechtsverordnung, und die Pflichten als Eigentümer von Gebäuden. Im Workshop, den die Personalabteilung gemeinsam mit der Mitarbeitervertretung gestaltete, ging es um die Rechte und Pflichten der Kirchengemeinden als Arbeitgeber. Johannes Müller, der Leiter der Friedhofsabteilung sprach in seinem Workshop über das Bestattungsgesetz und die Pflichten als Friedhofsbetreiber und der Verwaltungsleiter Thomas Schöne-Warnefeld informierte über das Kirchensteuersystem.

Eher um Angebote als um Pflichten ging es im Workshop von Marc Schmidt, dem Leiter der IT-Abteilung. Er bot an, dass die IT bei der Hard- und Software-Beschaffung hilft und Kirchengemeinden die Serverstruktur des Kirchenkreises nutzen können. Auch können sie innerhalb eines Rahmenvertrags Handyverträge für Mitarbeiter*innen preiswert abschließen und E-Mail-Adressen über die IT-Abteilung einrichten.

Doch neben den Fragen zur Arbeits-Infrastruktur und den Pflichten gab auch Themen mit inhaltlichem Bezug: So informierte zum Beispiel die Flüchtlingsbeauftragte Susanna Frisch, wie eine Gemeinde Menschen mit einem Kirchenasyl Schutz gewähren kann. Sie sagte: „Mit einem Kirchenasyl retten wir Leben.“ Einzigartig in der gesamten Nordkirche ist, dass nicht die Kirchengemeinden finanziell für das Kirchenasyl aufkommen, sondern der Kirchenkreis die Kosten, zum Beispiel für die Einkäufe und den täglichen Bedarf, übernimmt.

Die Fundraising-Beauftragte, Christine Matzen, erläuterte wie Kirchengemeinden Spenden einwerben können und die beiden Pröpst*innen, Helgo Jacobs und Rebecca Lenz, kamen mit den Kirchengemeinderäten über die Chancen und Risiken der regionalen Zusammenarbeit ins Gespräch. „Weniger Mitglieder, weniger Geld und der fehlende Pastor*innen-Nachwuchs führen dazu, dass die Regionalisierung notwendig geworden ist“, sagte Pröpstin Rebecca Lenz zu Beginn des ersten Workshops. Und Propst Helgo Jacobs ergänzte: „Es hängt vom Miteinander ab, ob es funktioniert – und von der Form. Wo ein gutes und kollegiales Miteinander herrscht, macht Regionalisierung stark und entlastet.“

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