Architekt Manuel Dyker (rechts) erläutert Pastor Dr. Michael Dübbers die Pläne für den Gottesdienstraum und für eine zweite Ebene (Foto: Pfaff)

Umbau der Schleswiger Pauluskirche geht in die nächste Phase: Innovatives Familienzentrum rückt näher

23.12.2017

Die siebenköpfige Jury hat getagt, der Architektenwettbewerb ist ausgewertet und der Sieger steht fest. Damit gehen die Planungen für den Umbau der Schlewiger Pauluskirche in die nächste Phase.

"Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zum kirchlichen Gebäudekonzept für Schleswig", freut sich der Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Dr. Michael Dübbers, der Anfang Dezember gemeinsam mit Architekt Manuel Dycker den Siegerentwurf präsentierte. Die Pläne des Gewinnerbüros Johannsen, Fuchs und Dycker aus Husum sowie die Entwürfe der fünf anderen Architekturbüros sind ab sofort und bis Ende Januar im Gemeindehaus in der Königsberger Straße in Schleswig ausgestellt.

Nach den Plänen des Architekturbüros Johannsen, Fuchs und Dycker soll aus der 1958 / 59 gebauten Nachkriegskirche ein innovatives Zentrum werden, in dem Kinder und Jugendliche genauso wie Familien und Senior*innen ihren Platz finden können. "Durch die Neubaugebiete dehnt sich die Stadt Richtung Nordosten aus und viele Familien mit Kindern werden dort wohnen. Da ist es nur naheliegend, den Standort Paulus mit einem innovativen und einladenden Konzept zu stärken."

Dafür soll nach den Empfehlungen von Architekt Dycker das Gemeindehaus abgebrochen werden, auch um Platz und ein multifunktionales Außengelände zu schaffen, beispielsweise für Gemeindefeste und für die Pfadfinder. Die Kirche selbst wird um einen gläsernen Vorbau erweitert, der die Kirche einerseits modernisiert, sich andererseits aber optisch gut einfügt. Architekt Manuel Dycker sagte: "Es war uns wichtig, mit dem Erscheinungsbild der Kirche, die prägend für den Stadtteil ist, behutsam umzugehen." So bleiben nach dem Entwurf des Architekten die alten Fenster bestehen und werden um moderne Elemente sowie um ein Lichtband in der Dachfläche erweitert. Die gläsernen Anbauten werten das Gebäude auf und machen es transparent und einladend, ohne die Optik grundlegend zu verändern.

Für die Innenräume empfiehlt Dycker der Kirchengemeinde, den Gottesdienstraum zentral zu platzierten, ihn zu verkleinern und gleichzeitig variabel benutzbar zu machen. Hohe Decken mit einem Lichtband, die Beleuchtung und variabel aufstellbare Stühle statt fester Bankreihen werden 100 bis 150 Menschen Platz bieten und für eine moderne und gleichzeitig würdige Atmosphäre sorgen, in der die Kirchengemeinde Kinder- und Jugendgottesdienste genauso feiern wie neue Gottesdienstformen ausprobieren kann. 

Für den Teil der Kirche, der künftig nicht mehr zu Gottesdienstraum gehört, ist eine zweite Geschossebene geplant, in der dann beispielsweise Gruppenräume für die Pfadfinder, für Jugendgruppen und für die Chöre zu finden sein werden.

Die siebenköpfige Jury, die den Entwurf von Johannsen, Fuchs und Dycker als Sieger gekürt hat, bestand aus drei Mitgliedern des Kirchengemeinderates und vier Architekten - darunter auch Prof. Peter Hense, der Sohn des Architekten, der die Kirche in den 1950er Jahren geplant und gebaut hat.

Auch wenn die genauen Kosten für den Umbau noch nicht feststehen, überzeugte der Siegerentwurf die Jury auch dadurch, dass er wirtschaftlich umsetzbar sei - ein Entscheidungskriterium neben den Inhaltlichen. Die genauen Kosten inklusive der Sanierungskosten sollen bis Herbst 2018 ermittelt sein. Bis dahin wird die Kirchengemeinde voraussichtlich auch wissen, wie viel Geld ihr aus dem Erlös der Gemeindehäuser St. Michaelis Süd und dem Michaelisberg zur Verfügung steht, so dass dann endgültig entschieden werden kann, wie umgebaut wird. Doch die Planungen gehen schon vorher weiter: Bereits Ende Januar steht im Kalender ein Treffen mit den Mitarbeiter*innen, die die Entwürfe aus Sicht der Praktiker anschauen und prüfen werden. 

Sie können sich die Entwürfe des Architekturbüros Johannsen, Fuchs und Dycker herunterladen und ansehen:
Entwürfe hier herunterladen (PDF, 1,66 MByte)