Treffen mit Bischof Sani Ibrahim Azar

Auf beiden Seiten der Mauer: Besuch bei Partnern des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg in Israel und Palästina

17.07.2022

"Sprecht von uns!" Diese Bitte hörten vier Mitglieder des Nahostausschusses unseres Kirchenkreises – Johanna Lenz-Aude, Karsten Winter, Jürgen Rademacher und Henning Lüthke - in einem Gespräch mit Mitgliedern des Kirchenvorstands der Ev.-Luth. Kirchengemeinde in Beit Jala in Palästina.

Die kleine Delegation des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg war Ende Juni das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie in den Nahen Osten gereist, um die dort bereits seit vielen Jahren bestehenden Partnerschaften zu pflegen. Ziel war u. a., den neu gewählten Kirchenvorstand in Beit Jala kennen zu lernen. In einem sehr angeregten Austausch wurde die Bitte geäußert, in den Mittelpunkt der Partnerschaft die Beziehung zwischen Menschen zu stellen, die im Glauben miteinander verbunden sind. So wurde das Anliegen geäußert, dass möglichst viele Menschen in unserem Kirchenkreis erfahren, dass es Christen in Palästina gibt. Es handelt sich um eine kleine Minderheit in einer schwierigen Situation, die u. a. durch die Folgen israelischer Besatzung und wirtschaftliche Probleme gekennzeichnet ist. Um so wichtiger sind Kontakte zu Kirchen außerhalb Palästinas, wie Sani Ibrahim Azar, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, in einer spontanen Begegnung mit der Delegation hervorhob. Er freue sich immer, wenn er Mitglieder der Nordkirche in Palästina treffe.

Auf dem Programm der Gruppe aus dem Kirchenkreis Schleswig-Flensburg stand auch die Begegnung mit der Rabbinerin, dem Kantor und Gemeindemitgliedern von Kehilat Har El, einer Gemeinde des Reformjudentums in Jerusalem, zu der bereits seit Jahrzehnten ein guter Kontakt besteht. Im Anschluss an den Schabbatgottesdienst, in welchem Kantor Evan Cohen unter Hinweis auf die Verbindungen des Kirchenkreises Schleswig-Flensburg sowohl zu seiner Gemeinde als auch nach Beit Jala ein Friedenslied angestimmt hatte, kam es zu einem interessanten Gespräch u. a. darüber, was daraus folgt, dass Jesus Jude war. 

Der Sprecher des Nahostausschusses, Henning Lüthke, war mit den Ergebnissen des kurzen Aufenthaltes zufrieden: „Wir konnten in den Gesprächen und Begegnungen die persönlichen Kontakte zu Menschen beider Gemeinden nach der Unterbrechung durch die Pandemie beleben. Wir fahren mit vielen Anregungen für die Gestaltung dieser Partnerschaften auf beiden Seiten der Israel und Palästina trennenden Mauer nach Hause. Und wir nehmen noch eine Bitte unserer palästinensischen Geschwister mit: Betet für uns!“