Pröpstin Rebecca Lenz (2.v.l.) mit Müttern und Kindern im Delfi-Kurs bei Klangspielen

DELFI®: Schleswig-Flensburger Konzept gilt als Erfolgsmodell

12.01.2023

Am 1.2.2023 startet ein Zukunftsprojekt, in dem es um die Weiterentwicklung, Umsetzung und Evaluation der DELFI®-Angebote in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern geht.

Gleich nach der Geburt geht es los: Bildung und Bindung für Kinder und ihre Eltern

Käthe (6 Monate) und Adam (9 Monate) krabbeln aufeinander zu, während Kia (8 Monate) gerade gespannt dem Singen lauscht. Käthe, Adam und Kia sind drei von acht Kindern, die gemeinsam mit ihren Müttern an einem DELFI®-Kurs in Kropp teilnehmen. „Kleine Menschen, die hier Spaß haben und dabei viel lernen“, sagt die Kursleiterin Maike Bünger. Und auch die Mütter tauschen sich aus und lernen dabei viel – Themen wie Zahnen, Breikost und die neue Mutter-Rolle stehen gerade hoch im Kurs.

Neben Bildung geht es in den DELFI®-Kursen auch um Bindung – ein Fundament für ein gutes und stabiles Leben, sagt Hilke Jirka, die das DELFI®-Angebot für Schleswig-Flensburg koordiniert. Und so lässt sich „DELFI®“ buchstabieren: „D“ wie Denken, „e“ wie entwickeln, „l“ wie lieben, „f“ wie fühlen und „i“ wie individuell.

DELFI in den Städten und Dörfern vor Ort

Im Ev.-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Flensburg gilt DELFI® als Erfolgsmodell: Was die Ev. Familienbildungsstätte Schleswig und Kappeln 2005 mit je zwei Kursen in Schleswig und Kappeln auf den Weg gebracht hat, ist heute kreisweit etabliert: 27 Kursleiter*innen bieten unterdessen zwischen Medelby und Süderstapel mehr als 60 Kurse an 14 Standorten an. Viele tausend Familien in Schleswig-Flensburg sind mittlerweile von DELFI® begleitet worden. Und die Warteliste der frisch gebackenen Eltern für einen Kurs ist lang, weitere Kursleiter*innen sind gesucht und willkommen.

Eines der Erfolgsgeheimnisse von DELFI® sieht Antje Schümann, darin, dass die Familienbildungsstätte das Angebot in Schleswig-Flensburg in die Fläche gebracht hat. Die Leiterin der Familienbildungsstätten Kappeln und Schleswig sagt: „Unsere Kurse finden vor Ort statt, dort wo die Familien leben. Sie müssen also nicht oder nicht weit fahren. Und sie lernen sich vor Ort untereinander kennen und vernetzen sich. Das sorgt für Zusammenhalt in den Orten. Und die Menschen erleben in den Kursen unmittelbar die christliche Haltung und ein Menschenbild, nach dem jeder und jede geliebt und angenommen ist.“

Dabei sei die Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden in der Regel eng und gut, berichtet Schümann. Meist stellen sie die Räume für das Angebot, das über Gemeindegrenzen die Familien dort bedarfsgerecht erreicht, wo sie leben. Als langjährige Leiterin beobachtet sie seit 18 Jahren, wie sich DELFI® entwickelt und hat ein genaues Gefühl für die Stärken und Herausforderungen im Kurs-Programm.

DELFI in Schleswig-Flensburg macht Schule in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern

Diese persönlichen Erfahrungen waren Schümanns Antrieb, kurz vor ihrem Ruhestand noch ein Zukunftsprojekt auf die Bahn zu bringen: Ab 1.2.2023 wird sich eine Projektmitarbeiter*in um die Weiterentwicklung, Umsetzung und Evaluation der DELFI®-Angebote auf dem Gebiet der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland kümmern. Die Nordkirche und die Diakoniestiftung Schleswig-Holstein finanzieren das Projekt mit je 50.000 Euro. Antje Schümann sagt: „Mein Ziel und meine Hoffnung ist es, dass alle Familien in der gesamten Nordkirche ortsnah einen DELFI®-Kurs besuchen können, wenn sie es wollen.“

Pröpstin Rebecca Lenz, die als geistliche Leitung die Familienbildungsstätten Schleswig und Kappeln begleitet, sagt: „Das wird nicht nur zukunftsweisend für die Menschen vor Ort, sondern auch für uns als Kirche. DELFI® ist eine evangelische Marke, über die Kirchengemeinden in Kontakt mit jungen Eltern kommen. Und wir kommen unserer wichtigen Rolle als gesellschaftlicher Akteur im Sozialraum nach. Ich persönlich bin schon jetzt so überzeugt, dass ich mir DELFI® möglichst sofort unter jedem Kirchturm wünsche.“