Ev. Kirche in Schleswig-Flensburg stellt sich gegen Antisemitismus

06.11.2023

Am 9. November 2023 jährt sich die Reichsprogromnacht zum 85. Mal. Aus Anlass dieses Gedenktages beziehen Pröpstin Rebecca Lenz und Propst Helgo Jacobs Stellung zu aktuellen antisemitischen Entwicklungen.

Der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg spricht sich mit aller Deutlichkeit gegen jede Form von Antisemitismus und Judenhass in unserem Land und weltweit aus.

Propst Jacobs und Pröpstin Lenz erklären: „Die evangelisch-lutherische Kirche in Schleswig und Flensburg steht ohne Wenn und Aber an der Seite ihrer älteren Geschwister im Glauben. Aus dem christlichen Glauben kann es keine Legitimation von Judenhass geben. Jesus ist Jude gewesen. Ohne die Geschichten und Verheißungen im ersten Testament der Bibel würde es die christliche Kirche nicht geben. Diese Verheißungen haben ungebrochen Gültigkeit.“ Die Kirchengeschichte war nicht frei von Antisemitismus, dessen ist sich die Kirche selbstkritisch bewusst. Die heutige Kirche empfindet eine tiefe Verbundenheit zu den Menschen jüdischen Glaubens. So verbietet der christliche Glaube jeden Antisemitismus. Die deutsche Geschichte verpflichtet die Bevölkerung egal welchen Glaubens jeder Form von Judenhass zu wehren. Ebenso gebietet es die Achtung der Menschenwürde und die Mitmenschlichkeit. Die Pröpstin und der Propst fordern die Christenmenschen und alle Menschen guten Willens zur Zivilcourage auf: „Schweigen Sie nicht. Sagen Sie Nein zu judenfeindlichen Äußerungen. Stehen Sie auf, wenn Sie erleben, dass Mitmenschen jüdischen Glaubens bedroht werden.“ Der Angriff der Hamas auf Israel und die eskalierende Gewalt im Heiligen Land hat die Stimmung auch unter den Menschen in Deutschland angeheizt. Hier gilt es genau hinzuschauen und zu unterscheiden, so die Pröpste: „Kritik darf nicht zu Hass werden. Und Mensch- und Glaubensgruppen dürfen nicht pauschal verurteilt werden.“

Die Kirchenvertreter stellen sich unmissverständlich hinter das Existenzrecht Israels.