Konfies und Teamer beim modernen Gottesdienst draußen (Foto: Sünje Lunde)

Konfi-Camp: Konfirmandenunterricht trifft Zeltlager

08.09.2024

Die Schule hat wieder angefangen und damit endet die Konfi-Camp Zeit auf dem Kirchberg Neukirchen. Alles ist wieder aufgeräumt, die Zelte sind abgebaut und alle Spuren sind beseitigt.

Noch in der letzten Ferienwoche wuselten über 140 Konfirmandinnen und Konfirmanden übers Gelände. Sie kamen aus den Gemeinden Harrislee, Nieharde, Haddeby und aus der Sternregion - dazu Teamerinnen und Teamer aus den Gemeinden, die Pastorinnen und Pastoren und das Team, das das Camp organisiert. Zu dem Team gehören Pastor Jörg Jeske, Teamerinnen und Teamer und weitere Ehrenamtliche - insgesamt lebten 230 Menschen für eine Woche zusammen auf dem Neukirchener Kirchberg.

Dass das Konfi Camp jetzt schon im 16. Jahr stattfindet, war am Anfang nicht abzusehen. Heute ist klar: Das Konfi Camp hat sich nicht nur gehalten, sondern es ist zum Erfolgsmodell geworden.

Seit 16 Jahren können Kirchengemeinden nun schon die Hälfte ihres Konfirmandenunterrichts ins Sommerzeltlager verlegen, über den Unterricht im Camp entscheiden sie dabei selbst. Entweder sie gestalten den gesamten Unterricht zu eigenen Themen oder sie buchen Unterrichtseinheiten beim Konfirmandenpastor und Campleiter Jörg Jeske. Das zeigt sich auch in dieser Woche: Die Gemeinde aus der Sternregion beispielsweise erarbeitet das Thema “Schöpfung”. Dazu überlegen die Konfirmandinnen und Konfirmanden, welche Tiere geschaffen wurden. Die Gemeinde aus Harrislee dagegen hat verschiedene Einheiten gebucht – hier stehen zum Beispiel „Menschenrechte“ auf dem Stundenplan.

Neu in diesem Jahr ist die Unterrichtseinheit “Gemeinsam Grenzen überwinden” zum Thema Flucht und Migration. Hier erzählen junge Männer aus Syrien und anderen Ländern von ihrer Flucht, ihrem Glauben und den Unterschieden zwischen Deutschland und ihrem Heimatland. Die Jugendlichen erleben die andere Kultur dabei auf vielfältige Weise – sie hören zu und diskutieren, sie essen landestypisch und tanzen. Pastorin Anne Vollert, Kirchengemeinde Nieharde, ist begeistert und findet die Einheit “ganz toll!” Pastor Jörg Jeske, der die Einheit mit entwickelt hat wünscht sich, dass auch andere Gemeinden, die nicht am Konfi Camp teilnehmen, dieses Angebot nutzen.

Das Konfi Camp besteht aber nicht nur aus Unterricht – Workshops und Freizeitspaß runden das Programm ab. Vom Volleyball über Armbänder basteln oder “Werwolf” spielen bis hin zum Schwimmen ist alles dabei.

Ein besonderes Highlight sind die Andachten, die Teamer und Konfies jeden Abend in besonderer Atmosphäre bei Kerzen und bunten Lichtern feiern. Begleitet von einer Band singen und beten alle gemeinsam und die Jugendlichen erleben, dass Gottesdienste auch anders sein können als der klassische Sonntagsgottesdienst.“ Ich finde die Andachten richtig toll und ich gucke mir gerne die Proben an, auch wenn die anderen keine Lust dazu haben”, erzählt Konfirmandin Anna.

Das Konfi-Camp bildet die Konfies, schenkt ihnen eine schöne Ferienwoche und es schult fürs restliche Leben: An kleineren und größeren Problemen können Teamer und Konfies lernen, wie sie gemeinsam Lösungen finden für ein gutes Miteinander. Vom Heimweh über blöde Zeltnachbarn bis hin zu Absprachen, die nicht eingehalten worden sind, kommt alles auf den Tisch. Und trotz dieser kleinen Hürden ist das Konfi-Camp zum Schluss jedes Jahr ein ganz besonderes Erlebnis – für manche ist es so besonders, dass sie als Teamer wiederkommen wollen. Teamerin Michelle erzählt: “Besonders die, die gerne die Grenzen hier austesten, sagen am Ende `Ich komme als Teamer wieder, bis nächstes Jahr. ” Und Teamer Leo bestätigt: “Ich war ein schlimmer Konfi, aber jetzt komme ich jedes Jahr als Teamer hierher. Bin gespannt, wen ich nächstes Jahr so alles wiedertreffe.”