pröpstliche Vertreter: Pastor Dr. Kai Hansen (li.) und Pastor Dr. Marcus Friedrich

Tagung des Kirchenparlaments: Wahlen, Stellen und das liebe Geld

04.12.2022

Bei der Synodentagung am 3.12.2022 ging es um Personalia, um Finanzen, ums Klima und um die Frauenkonsultation im letzten Oktober.

Stellvertretende Pröpste

Pastor Dr. Kai Hansen aus Haddeby und Pastor Dr. Marcus Friedrich aus Flensburg (Foto) sind ab sofort pröpstliche Stellvertreter. So hat es das Parlament der Ev. Kirche in Schleswig-Flensburg auf seiner Tagung am 3.12.2022 in St. Jürgen zu Flensburg beschlossen. Kai Hansen vertritt Propst Helgo Jacobs und Marcus Friedrich vertritt Pröpstin Rebecca Lenz, wenn sich die Pröpste in unabweisbaren Angelegenheiten nicht gegenseitig vertreten können. Diese Aufgabe ist für beide ein Ehrenamt, eine zusätzliche Vergütung gibt es nicht.

Neue Mitglieder im Kirchenkreisrat und der Lenkungsgruppe Klimaschutz

Und es gab weitere Wahlen: Im Kirchenkreisrat arbeitet ab sofort Sven Landschof aus der Kirchengemeinde Flensburg-Engelsby ehrenamtlich mit, Regina Sörensen-Schmedemann aus Schleswig wird stellvertretendes Mitglied. Auch die Lenkungsgruppe Klimaschutz hat Zuwachs: Neues Mitglied ist Axel Wiese aus der Flensburger Kirchengemeinde St. Gertrud.

Klimaschutz mit Stellenwert

Überhaupt hatte das Thema Klimaschutz einen hohen Stellenwert auf der Synodentagung. So gibt der Kirchenkreis künftig nur noch Zuschüsse zu Bauinvestitionen, wenn das geplante Bauprojekt der Klimaneutralität bis 2035 dient. Eine weitere Entscheidung pro Klimaschutz: Sollte die Ev. Kirche in Schleswig-Flensburg künftig mehr einnehmen als vorher geplant, investiert sie davon 70% in den Klimaschutz. So hat es die Vorsitzende des Finanzausschuss, Rieke Scherzer, den Kirchenparlamentarier*innen empfohlen. Sie folgten dieser Empfehlung nach Diskussion.

Geldverteilung und Haushalt 2023

Das Hauptthema der Synode war der Haushalt 2023. „Jetzt geht es ums Geld, damit wir tun können, wofür wir inhaltlich brennen“, sagte Pastor Ingo Gutzmann zu Beginn der Beratungen. Von den 22 Millionen Euro, die zur Verteilung standen, gibt die Kirche 2023 ca. 12 Millionen für so genannte Gemeinschaftsaufgaben aus. Dazu gehören die Gehälter aller Pastor*innen, die Kita- sowie die allgemeine Verwaltung sowie die Mitarbeitervertretung. Der Kirchenkreis erhält 3,27 Millionen Euro, 1,04 Millionen davon bekommt das Diakonische Werk für seine Arbeit, 1,24 Millionen das Regionalzentrum. Die Kirchengemeinden erhalten 6,78 Millionen Euro.

Weitere Vertretungspastor*in zur Unterstützung in Gemeinden und Pfarrsprengel

Weiterhin haben die Kirchenparlamentarier*innen beschlossen, eine zusätzliche Vertretungspfarrstelle einzurichten. Somit unterstützt eine weitere pastorale Springer*in künftig die Arbeit in den Gemeinden. Propst Helgo Jacobs sagte: „Elternzeiten, Corona und andere Krankheiten, Sabbatzeiten oder Stellenwechsel. Es gibt viele Gründe, warum Engpässe in der pastoralen Versorgung entstehen. Auch wenn wir ein attraktiver Kirchenkreis sind, sind wir nicht Hamburg. Weil es einen Pastor*innenmangel gibt, können wir nicht immer alle Pfarrstellen sofort besetzen.“ Und Pröpstin Rebecca Lenz ergänzte: „Das ist wie bei einer Bettdecke, wenn man an einer Seite zieht, ist sie woanders zu knapp.“

Dies ist auch einer der Gründe, warum drei Kirchengemeinden in Flensburg und drei an der Förde die Synode gebeten haben, künftig im Pfarr-Team zusammenarbeiten zu dürfen. So bilden künftig Munkbrarup, Glücksburg und Grundhof einen so genannten Pfarrsprengel. Ein zweiter entsteht in Flensburg zwischen St. Marien, St. Gertrud und St. Michael.

Internationale Frauenkonsultation: Ein Bericht

Einen Blick über Schleswig-Flensburg hinaus in die weltweiten Partnerschaften gaben Oekumenepastorin Susanne Thiesen und Claudia Niklas-Reeps im Erlebnisbericht über die internationale Frauenkonsultation: Im Oktober waren acht Frauen aus fünf verschiedenen Ländern, nämlich Estland, Tansania, Palästina, El Salvador und Indien zu Gast auf dem Kirchberg Neukirchen. Ihr gemeinsames Motto: Zukunftsplan Hoffnung. In der fast zweiwöchigen Tour im Kirchenkreis ging es um Klimagerechtigkeit, Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen und Kolonialismus. Gemeinsam besuchten sie zahlreiche Orte – vom Schloss Gottorf über die Genderbeauftragte Tinka Beller bis hin zum internationalen Frauencafé in der Flüchtlingsunterkunft in Flensburg-Weiche.