Der Flensburger Künstler Uwe Appold (rechts) erläutert im Gespräch mit Pastor Theodor von Fleischbein sein Bild „Ostermorgen“, das er der Wallsbüller Christophorus-Kirche geschenkt hat (Foto: Helga Böwadt, sh:z)

Wallsbüller Christophorus-Kirche ist um ein Kunstwerk reicher

04.04.2022

Die Kirchenbesucher in Wallsbüll können sich an einem neuen Bild erfreuen, das sofort die Blicke auf sich zieht: Der "Ostermorgen" des Flensburger Malers und Bildhauers Uwe Appold hängt an der Wand im Kirchenschiff direkt neben der Osterkerze.

Die Christophorus-Kirche in Wallsbüll, entstanden im 12. Jahrhundert, beherbergt eine Reihe von Kunstschätzen verschiedener Epochen, von den mittelalterlichen Holzfiguren bis hin zum frühromanischen Taufstein – eine vertraute Umgebung für die rund 1000 Mitglieder der Kirchengemeinde aus Meyn und Wallsbüll.

Doch nun erfreuen sich die Kirchenbesucher an einem neuen Bild, das sofort die Blicke auf sich zieht: Der „Ostermorgen“ des Flensburger Malers und Bildhauers Uwe Appold hängt an der Wand im Kirchenschiff direkt neben der Osterkerze, und die morgendliche Frühlingssonne lässt es auf eindrucksvolle Weise erstrahlen.

Eine Besucherin brachte ihre Begeisterung zum Ausdruck: „Danke für dieses verheißungsvolle Bild.“ Und dieses Bild ist tatsächlich ein Geschenk des Künstlers, denn „anlässlich meines 80. Geburtstages habe ich mir überlegt, es einmal umzudrehen und selbst Geschenke zu machen“, wie Appold erklärte. „Ich freue mich besonders, dass Kunst aus der Gegenwart in dieser kleinen Kirche Raum findet und die Kunst verschiedener Zeiten ergänzt.“

Im lockeren Dialog mit Pastor Theodor von Fleischbein erläuterte er die Botschaft seines Werkes: „Der Tod ist überwunden, seinen Schrecken hat er verloren, Hoffnung erfüllt sich.“ Das Licht aus dem Grab breitet sich aus, strömt aus der Tiefe in den österlichen Morgen, die weißen Grabtücher als Zeichen der Unschuld führen in alle Himmelrichtungen – symbolisch für Christus. Zahlensymbolik kommt in den zwölf Tafeln der Grabumrandung und in den 40 Sprösslingen im Ackerboden zum Ausdruck. „Fasst ruhig hinein“, ermunterte der Künstler die Besucher, das dreidimensionale Bild mit allen Sinnen zu erfahren. Entstanden ist das Werk 2010, exklusiv gemalt für alle Ausgaben der Zeitungen des shz. In der Osterausgabe erschien es im Großformat auf der ersten Seite.

Uwe Appold erzählte seinen Zuhörern dazu eine kleine Anekdote: „Die Horizontlinie zwischen Ackerboden und Himmel war genau dort, wo die Zeitung gefaltet wurde. Die Leute sahen also zuerst den Regenbogen.“ Der den ganzen Himmel überspannende Regenbogen, im Morgenrot leuchtend, sei im Bild „Ostermorgen“ nicht nur als alttestamentliches Zeichen für Gottes Bund mit der Erde zu verstehen, sondern auch als Bekenntnis Gottes, dereinst Gerechtigkeit walten zu lassen durch Christus als Weltenrichter, so Appold.

Die Wallsbüller sind dankbar für das Geschenk. Maggi Carstensen vom Kirchengemeinderat erinnert sich an den Moment, als ihnen zum ersten Mal das Bild gezeigt wurde: „Wir haben sofort gesagt, das ist so schön, das wollen wir gerne haben.“

Text und Fotos: Helga Böwadt, sh:z