
Kleine Auszeit: "Flensburg – ein Hoffnungsort"
21.03.2025
Kleine Auszeit von Pastor Matthias Lange, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Kappeln
Was für ein Erlebnis: Die Aufführung des Musicals Martin Luther King am letzten Samstag in der GPJoule Arena. Die Zufahrtsstraßen zur Arena sind verstopft – ich komme nur schrittweise voran. Macht aber nichts. Über 1.500 Sängerinnen und Sänger und erstklassige Solisten und Musiker bringen das Leben des Friedensnobelpreisträgers und Baptistenpastors auf die Bühne. Mit Humor und Gespür für Zwischentöne wird sein berühmter Traum von einer gerechten und geschwisterlichen Welt lebendig.
Für mich war der Besuch des Musicals eine starke Dosis Hoffnung. Viele Sätzen klingen noch in mir nach. Einer davon ist: „Gott bricht aus Bergen der Verzweiflung Steine der Hoffnung heraus.“ Diese Hoffnung können wir gerade gut gebrauchen, finde ich. Und das Vertrauen des schwarzen Bürgerrechtlers, dass Gott an seiner Seite ist. Als ich einer Bekannten davon erzähle, entgegnet sie sinngemäß: „Aber King ist doch umgebracht worden.“ Ja, er wurde Opfer des Hasses, dem er mit Gewaltlosigkeit begegnete. Aber sein Traum lebt weiter. Ich denke dabei an Jesus. Mit vermutlich Anfang dreißig gewaltsam zu sterben, klingt nicht nach einem erfolgreichen Leben. Christen glauben, dass Gott Jesus auferweckt hat. Und nicht nur seine Botschaft, sondern er selbst lebt weiter. Er ist bei uns und um uns – auf eine geheimnisvolle Weise.
Der Glaube an die Auferstehung gibt mir Hoffnung: Der Tod und der Hass werden nicht das letzte Wort haben. Auch wenn es wie ein Klischee klingt: Die Mitte der Nacht kann der Anfang eines neuen Tages sein. Menschen wie Martin Luther King machen mir Mut, aus Hoffnung heraus zu handeln – da, wo ich lebe. Hoffnung heißt für mich: Auch da, wo es Widerstände gibt, wo Träume scheinbar platzen, gibt es einen neuen Weg – bis Gottes Gerechtigkeit sich durchsetzt.