Propst Georg  Jacobsen

 Georg Jacobsen (geb. 1765, gest. 1842) war Propst der Propstei Flensburg und gleichzeitig  Pastor von Grundhof.  Sein Bild hängt in der Grundhofer Kirche. Das „Propst-Jacobsen-Haus in Langballig trägt seinen Namen.

 

 

Leben und Wirken

 Am 20. Juni 1765 ist Georg Jacobsen in Lutzhöft geboren worden.  Der Hof seiner Eltern war fast 50 ha groß.  Georg war als Hoferbe vorgesehen.  Mit elf Jahren hatte er jedoch in der Grundhofer Kirche ein Berufungserlebnis. Als er dort das Gleichnis vom Guten Hirten gelesen wurde, hörte er eine innere Stimme, die zu ihm sprach: „Du musst ein Hirte werden, Gott hat noch viele Herden, Wohl eine gibt er dir.“

Nach diesem Erlebnis bereitete er sich zielstrebig auf  den Pastorenberuf vor. Er besuchte das Gymnasium  und studierte in Kiel Theologie. 1793 wurde er zunächst ordinierter Prädikant zu Neukirchen. Im selben Jahr heiratete er Christiane Sophie Warneck, eine Tochter des Pastors in Munkbrarup. Aus dieser Ehe sind sechs Kinder hervorgegangen.  1797 wurde Georg Jacobsen Pastor in Glücksburg. Noch im selben Jahr wurde er zum Propst der Propstei Flensburg ernannt.  Doch zog es ihn wieder in seine alte Heimat zurück. So wurde er 1816 Pastor in Grundhof und blieb hier 26 Jahre lang tätig.  Gleichzeitig übte er von hier aus sein Propstenamt aus.

Zeit seines Lebens hat Georg Jacobsen viele Gedichte geschrieben. Das wohl bekanntestes trägt den Titel. „Mein Heim“

 

 

Bericht eines Zeitzeugen

 Über die Zeit in Grundhof berichtet auch sein früherer Schüler und späterer Freund, der Chronist Lorenz Hansen in Lutzhöft (1809-1881):

"Was das äußere Leben des Propsten in Grundhof betrifft, so war das ein sehr glückliches, wozu der Ort selbst schon, welcher mit allen Reizen der Natur ausgestattet ist, das seinige beitrug. Mit Hülfe der Kunst ließ er seinen Wohnort zu einem Paradiese umwandeln. Seine häuslichen Verhältnisse waren gleichfalls glücklich; seine Gattin war eine treffliche Hausfrau, und seine Kinder waren wohlgeraten. Mit seiner Gemeinde stand er in Liebe verbunden, und sie belohnte ihn mit Achtung, Liebe und Kirchlichkeit. In näheren und ferneren Kreisen besaß er viele Freunde, die in seinem Hause immer freundlich und gastlich aufgenommen wurden, und mit seinen Kollegen,  lebte er in stetiger Liebe und Eintracht.

Ein Grundzug im Charakter des Propsten war Güte und Milde und war deswegen auch ein Kinderfreund. An Kindern ging er selten vorüber, ohne ihnen ein freundliches Wort zuzureden. Seine Vorträge und Predigten waren einfach, aber ungewöhnlich herzlich und ansprechend, so dass gebildete und Ungebildete fesselten und Herz und Gemüt der Zuhörer gefangennahmen; auch hatten sie nichts von dem trockenen Rationalismus der damaligen Zeit an sich. Deswegen hatte er immer eine gefüllte und bei besonderen Anlässen eine überfüllte Kirche.“

 

 

Mein Heim

 Hein Heim ist mir doch lieber

Als alles in der Welt,

Ein Zauber ruht darüber,

Der mich gefangen hält.

Ich kann es gar nicht missen,

Kaum, dass ich ferne bin,

Fühl ich mich fortgerissen

Nach meinem Häuschen hin.

 

Hier spricht mich jede Stelle,

So lieb, so freundlich an,

Weil über meine Schwelle

kein Unhold dringen kann,

Die Eintracht hält die Wache,

Die Liebe schmückt das Haus,

Und unter seinem Dache

Geht Freundschaft ein und aus.

 

Man träumt vom Paradiese,

Ich hab' es wirklich hier;

Seht! Garten, Wald und Wiese

 Erschließen es vor mir.

Ich spüre Gottes Nähe

In diesem Lustgefild,

Denn alles, was ich sehe,

Zeigt seiner Liebe Bild.

 

Und gute Engel wallen,

In menschlicher Gestalt,

In meinen Lieben Allen

durch diesen Aufenthalt,

Aus jedem ihrer Schritte

Erblüht, was mich erfreut;

Ich bin in ihrer Mitte,

Ein Gott an Seligkeit.

 

Das freundlich liebe Stätte,

Dem Herzen angeschmiegt,

Wo mir, wohin ich trete,

Der Himmel offen liegt,

0! Bleibe mir beschirmet,

Vom gütigen Geschick,

Ond wenn es draußen stürmet,

So birg mein stilles Glück

 

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