Pastor Georg Jordt

 

EIN  BÖNSTRUPER  IN  PARIS

Georg Jordt wurde am 27.06.1706 als Sohn des „freykäthners“ und Tischlers Claus Jordt in Bönstrup geboren. Er starb am 01.10.1775 in Grundhof. Georg Jordt besuchte zunächst die Grundhofer Kirchspielschule und studierte bis 1727 Theologie in Jena. Anschließend folgte er dem Ruf des Königl. Dänischen Gesandten am französischen Hof, dem Grafen von Schulenburg, als Hofmeister des jungen Herrn für sieben Jahre nach Paris. .

 

 EIN  RUHIGER  UND  FRIEDFERTIGER  MANN

 1739 wird Georg Jordt als Diakon, als 2. Pastor, nach Grundhof berufen und tritt die Stelle unter dem Hauptpastor Ordorff an. 1740 heiratet er in Hamburg die Tochter Ingeburg des Flensburger Kaufmanns Lorenz Sönnichsen und seiner Frau Anna. Aus der Ehe gingen zwei Töchter hervor.

 Georg Jordt wird folgendermaßen charakterisiert: „Dem Diakonus rühmt man nach, daß er ein ruhiger und friedfertiger Mann war. Weil er aus der Gemeinde stammte, so war es viel leichter, sich der Deckungsweise seiner Pfarrkinder besser anzupassen als sein Amtskollege, der als „Fremdstämmiger“ sein Leben lang die Volkspsyche seiner Bauern nicht verstehen lernt. Hinzu kam, daß Jordt die dänische Umgangssprache von Kind auf kannte, Ordorff dagegen von Hause aus nur an das damals hier noch nicht von allen verstandene Hochdeutsch gewöhnt war.“

 Eine theologische Richtung ist für Georg Jordt nicht eindeutig auszumachen. Zu jener Zeit „tobte“ in Grundhof ein heftiger Disput zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, Neben dem orthodoxen Pastor Ordorff wirkte in Grundhof auch der pietistische Lehrer Schau, dessen Positionen Streit hervorriefen.

 Aber durch seine Ausbildung, seinen Parisaufenthalt und seine damit erworbene Weltoffenheit dürfte Jordt sich wahrscheinlich nicht nur „gemäßigt“ in den Glaubensdingen gezeigt haben, sondern sich vielleicht auch schon einem beginnenden Rationalismus geöffnet haben. 

 

ZWIETRACHT  UNTERM  KIRCHTURM

 Von Anbeginn herrschte zwischen den beiden gegensätzlichen Pastoren, dem „fremdländischen“ Pastor Ordorff und dem einheimischen Pastor Georg Jordt, ein wenig gedeihliches Zusammenleben. Immer wieder kam es Quereleien und Streitereien zu deren Schlichtung auch der Propst und die weltlichen Behörden herangezogen wurden, so dass uns ein großer Schriftverkehr darüber erhalten ist. Man stritt miteinander über Gänse, über die Ausmaße des Schulneubaus und mancherlei Anderes. Zuletzt kam es sogar über die Kanzel zu Wortwechseln in Argument und Gegenargument.

 Auch mit der dritten Person, dem Schulmeister Asmus Schau aus Langballigholz, gab es erhebliche Schwierigkeiten. Jordt warf dem Lehrer vor, durch seine pietistische Lehre die Gemeinde zu spalten und eine gesonderte Gruppe „erweckter Christen “ zu schaffen,  die von der übrigen Kirchengemeinde „separiert“ wurde. 

 Letztendlich aber führte das ungedeihliche Miteinander der beiden Pastoren dazu, dass Georg Jordt Grundhof verließ und 1755 einem Ruf an die Kirche zu Drelsdorf folgte.

 

ZURÜCK  IN  GRUNDHOF

In Grundhof aber traten auch nach seinem Fortgang keine ruhigen Zeiten ein. Am 16. Februar 1756 brannte die Kirche nach einem Blitzschlag ab.  Unter schwierigsten Bedingungen und unsäglichen Mühen, aber im Vertrauen auf Gott begann nun der Wideraufbau der zerstörten Kirche.  Pastor Ordorff aber erlebte den Wiederaufbau nicht mehr. Er starb am 22. 04. 1757.  Die Kirchengemeinde rief nun den beliebten und geachteten Diakon Georg Jordt zurück nach Grundhof, wo er nun die Stelle als Hauptpastors antrat. Unter seiner Leitung wurde die Grundhofer Kirche dann wieder neu errichtet.

 

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