Ereignisse in der Kirchengemeinde Grundhof vor 1800

  

862                     
Ansgar, der Apostel des Nordens nimmt Wohnsitz in Schleswig.

 

946                     
Gründung des Bistum Schleswig

 

1000                   
Nach der mündlichen Überlieferung: Bau der Grundhofer Kirche:
"As man schreef een Streek un dree Nullen, is Gruntofft Kark angefangt to buen.“

 

1209   
Erste urkundliche Erwähnung der Grundhofer Kirche

 

1396                   
Papst Ponifatius lX  genehmigt des Tausch zweier Pfarrstellen an der Kirche zu Grundhof und Esgrus.

 

Um 1450:           
Umbau der Kirche
Bau eines 63 m hohen Kirchturms an die vorher turmlose Kirche.
Nach der Legende erfolgte der Bau durch den Ritter Erik Nielsen, der dadurch einen Mord sühnen wollte. 
Bau der gewaltigen Friedhofsmauer.

 

1458                   
Weihe des Marienaltars durch Bischof Nikolaus von Schleswig, von dem nur noch die Maria erhalten ist.

 

1471                   
Die Kirche erhält einen vergoldeten Abendmahlskelch

 

1514                   
Vermutlich Renovierung der Friedhofsmauer. Jedenfalls wurde diese Jahreszahl an der Friedhofsmauer angebracht. 

 

1517                   
Martin Luthers Thesenanschlag in Wittenberg

 

1530                   
Nur 13 Jahre nach Luthers Thesenanschlag werden in Angeln Gottesdienste auf Deutsch durchgeführt und das Abendmahl im lutherischen Sinn gefeiert.  

Die Kirchengemeinde erhält ein neues Kirchensiegel auf dem die Grundhofer Maria abgebildet ist.

 

1538                   
Erste Erwähnung einer Orgel

 

1548                   
Der Grundhofer Organist Petrus Hildebrand aus Schleswig stirbt.  Sein Nachfolger wird sein Sohn, der ebenfalls Petrus Hildebrand heißt.

 

1551                   
Der erste lutherische Hauptpastor nach der Reformation Johannes aus Vaget stirbt

 

1568                   
Der Diakon  Laur. Petri stirbt. Er war Nachfolger von Georg Wulf, der Pastor in Rüllschau wurde.
Diakone oder Compastoren sind die Pastoren, die Inhaber der 2. Pfarrstelle in Grundhof sind.  Die Vergütung war wesentlich geringer als die der Hauptpastoren. So ist der häufige Wechsel zu erklären.

 

1572                   
Hauptpastor Henning aus Thüringen stirbt.

 

1587                   
Der Diakon Friedericius verlässt Grundhof. Er war hier seit 1576.
Sein Nachfolger wird Franz Möller. ((587-1593)

 

1591                   
Hauptpastor Lorenz Ahrensburg stirbt

 

1606                   
Die Grundhofer Kirche erhält eine reichverzierte Kanzel aus der Schule des Flensburger Bildschnitzers Ringerink. Sie ist Ausdruck der hohen Wertschätzung der Predigt seit der Reformation. Gestiftet wurde die Kanzel von Segebrand von Mahrenholz von Lundsgaard.
Die Familie Mahrenholz hing außerdem auch ein Epitaph in der Kirche auf, das aber beim Kirchenbrand zerstört wurde.

 

1607                   
Der Diakon Henning Wind verlässt Grundhof. Er war hier seit 1594.
Sein Nachfolger wird Pet. Gericius (1607-613)

 

1614                   
Ein Blitz schlägt in den Kirchturm und entzündet die Spitze. Der Bönstruper Zimmermann Hans Lassen kletterte in den brennenden Turm  und kappte die Spitze. Dadurch konnte die Kirche gerettet werden.

 

1616                   
Die Kirche erhält einen neuen Kirchturm, nun allerdings mit einer Höhe von 55 m.

 

1631                   
Der Diakon Petr. Johannes verlässt Grundhof. Er war hier seit 1615.
Sein Nachfolger wird Johannis Boninx.

 

1644                   
Hauptpastor Johannes Klye stirbt. Er war in Grundhof  von 1593-1644.  Sein Nachfolger wird der Diakon  Johannis Bonnix aus Flensburg (1644-1658)  Neuer Diakon wurde Thomas Johannsen.

 

1649                   
Erste Erwähnung einer Kirchspielschule. Zunächst vom Küster unter Aufsicht der Pastoren betrieben.

 

1658-1660          
Dänisch-schwedischer Krieg, auch „Polackenkrieg“ genannt. Vor dem durchs Land ziehenden Heer verschanzen sich die Grundhofer hinter der Friedhofsmauer. Daraufhin täuschen die Feinde eine Flucht vor. Als die Grundhofer die schützenden Mauern verlassen werden sie beraubt.

 

1659                   
Hauptpastor Johannis Bonnix stirbt. Sein Nachfolger wird Hinrich Henschen.
Der Diakon Thomas Johannsen verlässt Grundhof, da er nicht zum Hauptpastor ernannt wurde.
Sein Nachfolger als 2. Pastor wird Anton Mauritius. Der aber verlässt Grundhof bereits nach 13 Wochen, weil er zum Pastor von Großsolt ernannt wurde.

 

1560     
Jacobus Prehn wird Diakon

 

1655                   
Stiftung eines Altarleuchters durch Lorenz Hansen aus Langballig.

 

1662                   
Stiftung eines Altarleuchters durch Claus Iversen aus Bönstrup. 
Einstellung eines Lehrers für die Kirchspielschule. Die Aufsicht bleibt weiterhin bei den Pastoren.

 

1667                   
Stiftung eines Altarleuchters durch Hans Willatzen aus Langballig.

 

1683                   
Der Diakon Schattenius aus Eisleben dankt ab, weil er sein Gedächtnis verlor. Er war in Grundhof seit 1664 tätig. Sein Nachfolger wird Christopher Propst aus Koldenbüttel. Er war in der Gemeinde sehr beliebt.

 

1687                   
Der Lindenkranz um den Friedhof wird erstmals erwähnt.

 

1690                   
Magister Olaus Alter aus Bergen  wird Hauptpastor

 

1696                   
Der Hauptpastor Olaus Alter und der Kompastor Christopher Propst liegen miteinander im Streit.  Pastor Propst wirft Pastor Alter vor der Synode vor, ihm die „Accidentien“ zu entziehen. Pastor Alter wiederum erreicht, dass die Synode Pastor Propst kurzzeitig vom Amt suspendiert. Vorgeworfen wird ihm sein Verhalten in der Öffentlichkeit. Und dass er einen Ausschluss vom Abendmahl wegen seiner Unversöhnlichkeit als Dauerzustand hingenommen habe.

 

1697                   
Margarethe Ivers stiftet der Kirche einen kleinen Abendmahlskelch

 

1699                   
Der Turm wird mit Granitsteinen verblendet. An ihm wir die Jahreszahl 1699 und ein Spiegelmonogramm des dänischen Königs Friedrich lX angebracht.

 

1704                   
Der Diakon Jacob Magnus verlässt Grundho. Er war hier tätig seit 1697. 
Sein Nachfolger wird Andreas Dätry

 

1709                   
Der Diakon Andrea Dätry wird Hauptpastor in Grundhof.
Neuer Diakon wird Christian Bielefeld aus Krempe. 1715 wird er Pastor in Kellinghusen.

 

1728                   
Pastor Christoph Ordorff kommt nach Grundhof.
Derr Diakon Eberhard Ahrends verlässt Grundhof. Er war hier seit 1715 tätig.
Sein Nachfolger wird Bendix Lorenzen aus Tondern.

 

1739                   
Pastor Georg Jordt wird Kompastor, bzw. Diakon  in Grundhof
Die Zusammenarbeit mit Pastor Ordorff erweist sich als schwierig. Es gibt Streit über das Grasen von Gänsen, über die Schulaufsicht und disziplinarische Maßnahmen gegen den pietistischen Lehrer Schaut.

 

1741 – 1743       
Bau einer neuen Orgel durch Johann Dietrich Busch aus Itzehoe

 

1743                   
Totenkopfpredigt von Pastor Christoph Ordorff

 

1742                   
Stiftung des Messingkronleuchters durch Lorenz Petersen aus Bönstrup.

 

1747                   
Lehrer Asmus Schau kommt nach Grundhof.

 

1749                   
Bau des Pastorates. Es ist das älteste reine Wohnhaus  für eine Pastoren-Bauernstelle in Angeln.
Dem Bau ging ein Streit von Pastor Ordorff mit dem hiesigen Landadel einher.  Zuletzt riss Pastor Ordorff die eine Hälfte des Vorgängerbaus eigenhändig ab um einen Neubau zu erzwingen.

 

1750                   
Bau eines neuen Schulhauses mit Lehrerwohnung.

 

1752                   
Entstehung einer pietistischen Erweckungsbewegung in Grundhof, deren zentrale Figur der Lehrer Asmus Schau ist.

 

1754                   
Der pietistische Lehrer Schau, der eine Erweckungsbewegung ins Leben rief wird aus dem Schuldienst entfernt.
Die Entlassung wird von Pastor Jordt verantwortet. Pastor Ordorff setzt sich mit den Anhängern des Lehrers für seine Wiedereinsetzung ein. Der Streit der beiden Pastoren wird zum Teil auf der Kanzel ausgetragen.

 

1755                   
Diakon Georg Jordt verlässt Grundhof.
Sein Nachfolger wird Johannes Nissen aus Horst

 

1756                   
Ein Blitz schlägt in die Kirche ein. Die Kirche brennt fast vollständig ab. Gerettet werden können der Taufstein, die Kanzel, die Maria, der Kronleuchter und etliche Teile der Orgel.
Am selben Tag stirbt der ehemalige Lehrer Asmus Schau in Glückstadt. Seine Anhänger sehen in dem „Gotteswetter“ die Strafe Gottes für seine Entlassung.

 

1757                   
Pastor Ordorff stirbt. Sein Nachfolger wird Pastor Georg Jordt  der nach Grundhof zurück kehrt. 
Der erste Gottesdienst in der wiederherrichtete Kirche. 

Die Kirche verfügt jetzt wieder über zwei Glocken.  Die große Glocke wurde von den Glockengießern "Beseler u. K Riesche" in Rendsburg aus den Resten der beim Kirchenbrand zerstörten vorherigen beiden Glocken gegossen.  Die kleine Glocke wurde bei Seeth in Tondern dazu gekauft. Sie stammte aus dem Jahr 1691 und wog 689 Pfund.

 

1758                   
Der Turm wird wieder aufgebaut. Dabei wird die Mauer zwischen Kirchenschiff und Turm 3,4 m weiter in den Turm hinein versetzt um das Kirchenschiff zu vergrößern.

 

1759                   
Bau der Emporen in der Kirche. Die Turmspitze wird gedeckt.

 

1760                   
Die Kirche erhält eine neue Turmuhr. Ein Geschenk des aus dem Kirchspiel stammenden Uhrmachers Peter Matthiesen aus Kopenhagen.

 

1761                   
Der Altar wird aufgerichtet. Er wurde von dem Flensburger Friedrich Windekiel geschnitzt.

 

1763      
Fertigstellung des Orgelneubaus durch  Johann Daniel Busch. Die Ausmalung der Kirche und die Gestaltung der Emporenbilder erfolgt durch den Itzehoer Maler Ludwig Müller.

 

1775                   
Der Organist Friedrich Caspar Gangeloff starb nach 56 Dienstjahren.  Der Organistendienst  in Grundhof befand sich seit der Reformation, also ca 250 Jahre in derselben Familie.

 

1773                   
Pastor Sönnich Boysen wird Diakon in Grundhof kommt nach Grundhof.  . Boysen zeichnet sich in seinen Kanzelvorträgen durch eine tiefe eindringliche Bassstimme aus, die besonders beim Singen der Liturgie beeindruckte. Auch war er ein guter Flötenspieler und Landwirt. 

 

1776                   
Der Diakon Sönnich Boysen aus Mögeltondern wird Hauptpastor. 
Neuer Diakon wird Peter Johannsen aus Wallsbüll. Er blieb 7 Jahre bis er eine Anstellung als Pastor in Böel bekam.

 

1786                   
Einführung des Kramer‘schen Katechismus

 

1789                   
Der Diakon Georg Henningsen verlässt Grundhof. Er war hier sechs  Jahre bis er Pastor in Toestrup wurde. Sein Nachfolger wird Chr. Lud. Vollertsen aus dem Gut Düttebüll. Er blieb hier sechs Jahre bis er Pastor in Hütten wurde.

 

1790                   
Einführung eines neuen Gesangbuch

 

1795                   
Friedr. Heinrich Wilhelm Fröhlich aus Glücksburg wird Diakon in Grundhof. Er blieb 10 Jahre bis er Pastor in Süderbrarup wurde. Er hatte große Kenntnisse in der Botanik und untersuchte  u.a. im Jahre 1823 die Algen im Kieler Hafen.

 

1797                   
Pastor Boysen ändert die Liturgie. Bisher wurde das „kleine Glücksburger Ritual“ verwendet, nun wird die Adler’sche Agende eingeführt.  Wie lange sie in Gebrauch war, ist nicht bekannt.

 

1798                   
Die große Glocke der Kirche springt und muss neu gegossen werden.

 

 

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